Seiteninhalt

01.10.2014

Durchführung von Pflegemaßnahmen im Winterhalbjahr

Von Ende Oktober 2014 bis Ende Februar 2015 werden im Rahmen des LIFE+-Natur Projektes MainMuschelkalk Maßnahmen zur Sicherung und Entwicklung natürlicher Lebensräume und seltener Arten an den Muschelkalkhängen der Mainfränkischen Region umgesetzt.

Im Landkreis Würzburg sind dazu Aktivitäten in den Gemarkungen Thüngersheim, Ochsenfurt, Sommerhausen und Winterhausen vorgesehen, in der Stadt Würzburg im Naturschutzgebiet Bromberg-Rosengarten.

Sie umfassen die Entbuschung von Trockenhängen und Streuobstwiesen, die Freistellung von Felsbändern und die Schaffung lichter Waldstrukturen. Der Artenreichtum des krautigen Unterwuchses auf den trockenen Muschelkalkböden ist von Lichteinfall und Erwärmung des Bodens abhängig. Durch die Entbuschung von Trockenhängen sollen artenreiche Kalktrockenrasen mit Vorkommen vieler seltener Tier- und Pflanzenarten gefördert werden. Diese sind im Umfeld anzutreffen und sollen mit den freigestellten Flächen vernetzt werden.

Die FFH-Gebiete (Fauna-Flora-Habitat-Gebiete innerhalb des Schutzgebietsnetzes „Natura 2000“ in der europäischen Union) auf Muschelkalk in der Mainfränkischen Region gehören zu den Vorranggebieten für den Schutz seltener Pflanzenarten und Insekten in Europa. Hier kommen Arten vor, die sonst nirgends oder nur sehr selten in Bayern anzutreffen sind. Dazu gehören beispielsweise der Schmalblättrige Lein, viele Orchideenarten oder der Blaugrüne Faserschirm.

Auf verbuschten Streuobstwiesen sollen außerdem markante Obstbäume wieder freigestellt werden. Auch hier sollen seltene Pflanzenarten, wie das Helm-Knabenkraut, eine gefährdete heimische Orchideenart, gefördert werden.

Das LIFE-Projekt MainMuschelkalk hat eine Laufzeit bis zum Herbst 2017.

LIFE+ ist ein Förderprogramm der Europäischen Union zur finanziellen Unterstützung von Umwelt- und Naturschutzprojekten in FFH-Gebieten. Die EU übernimmt dabei etwa die Hälfte aller anfallenden Kosten bei einem Gesamtbudget von über 2,5 Millionen Euro.

Ziel des Projekts ist die Sicherung der FFH-Gebiete auf Muschelkalk entlang von Main, Saale und Wern auf 4.670 Hektar als Verbundachse zwischen Mittelmeer und den südosteuropäischen Steppen. Als Projektpartner haben sich die Landkreise Main-Spessart, Bad Kissingen und Würzburg, die Stadt Würzburg sowie das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz zusammengeschlossen. Der Bayerische Naturschutzfonds finanziert das Projekt mit.

Weitere Informationen sind im Internet unter www.mainmuschelkalk.de erhältlich, ebenso bei der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Würzburg oder dem Projektmanagement, Landschaftsarchitekten Faust in Karlstadt.

Im kommenden Jahr werden auch gezielt Führungen im Projektgebiet mit Vorstellung der umgesetzten Maßnahmen von der LIFE-Naturführerin Katja Winter angeboten, E-Mail: Katja_Winter_LIFE@gmx.de.