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16.06.2023

Ein Katastrophenschutzlager vervollständigt das Feuerwehr- und Katastrophenschutzzentrum des Landkreises Würzburg

Nur wenige Tage nach einem regionalen Unwetter am Fronleichnamstag, mit teilweise verheerenden Auswirkungen, stand die herausragende Bedeutung des Feuerwehrzentrums in Reichenberg-Klingholz außer Frage. Mit der integrierten Atemschutzwerkstatt, der als Digitalfunkzentrum bezeichneten Taktisch-Technischen Betriebsstelle (TTB) und dem nun seiner Bestimmung übergebenen Katastrophenschutzlager erfolgte die Vervollständigung der zentralen Einrichtung. Nach Überzeugung von Kreisbrandrat Michael Reitzenstein „ist das optimierte Feuerwehr- und Katastrophenschutzzentrum des Landkreises Würzburg nun als zentrales Drehkreuz zur Unterstützung der 112 Feuerwehren im Landkreis Würzburg, aber auch der Hilfsorganisationen, bestens gewappnet für die Anforderungen aller möglichen Einsatzszenarien.“

Musikalisch umrahmt von der Musikkapelle Acholshausen unter der Leitung von Bruno Dürr nahm Diakon und Diözesanbeauftragter für Notfallseelsorge Ulrich Wagenhäuser die Segnung der neuen Räumlichkeiten vor. Beim anschließenden Tag der offenen Tür fanden Informationsstände und ein Kinderprogramm reges Interesse unter den Vertretern aus Kreis-, Landes- und Bundespolitik sowie unter den Aktiven der Landkreiswehren und interessierten Gästen.

Gut ein Jahr nach dem Spatenstich zum Bau eines Katastrophenschutzlagers ist die zweite Erweiterung auf dem Areal des Feuerwehrzentrums im Reichenberger Industriegebiet Klingholz abgeschlossen. Die zusätzliche räumliche Ausstattung besteht aus einer mit Hochregalen ausgestatteten großen Lagerhalle samt einer vorgelagerten offenen Verlade-Halle. Dort kann z. B. bei schlechtem Wetter auch Feuerwehrausbildung stattfinden.


Um die Aufgaben des Landkreises auch hinsichtlich des Katastrophenschutzes erfüllen zu können, hatte der Kreistag den Beschluss zum Bau eines Katastrophenschutzlagers gefasst. Für diese Entscheidung dankte Landrat Thomas Eberth bei der nun erfolgten Segnung und Übergabe ausdrücklich. Vor allem aber erinnerte der Landrat an den ehemaligen und mittlerweile verstorbenen Kreisbrandrat Heinz Geißler. Seiner Initiative in den Jahren 2008 und 2009 gegenüber dem Kreistag sei das Feuerwehr- und Katastrophenschutzzentrum des Landkreises in seiner jetzigen Form zu verdanken, betonte Eberth.

Neben dem Material für Hochwasser- und Katastrophenschutz werden in der neuen Lagerhalle auch die Ausrüstungen für besondere Einsätze wie Chemie-Unfälle und Ölsperren, aber auch Feldbetten für Notunterkünfte eingelagert. Die Erweiterung erfolgte in Verlängerung der bestehenden Fahrzeughallen. Mit Baukosten von rund 1,7 Millionen Euro für den im Jahr 2010 in Betrieb genommenen ersten Gebäudekomplex sowie der ersten Erweiterung im Jahr 2016 bei Kosten von etwa 256.000 Euro, belaufen sich die Gesamtinvestitionen inklusive der Baukosten von rund 4 Millionen Euro für die zweite Erweiterung auf mittlerweile 5,956 Millionen Euro. „Ohne jeglichen Zweifel“ sah Landrat Thomas Eberth „diese Ausgaben zur Sicherheit und Versorgung der Bevölkerung für den zentralen 112-Stützpunkt und ein in der Pandemie vielfach bewährtes Logistikzentrum als gerechtfertigt.“

Dank an und Ehrungen für aktive Feuerwehrkräfte

Der Dank des Landrates galt insbesondere jenen Aktiven, die hier Dienst verrichten. Hierfür durfte Kreisbrandmeister (KBM) Daniel Hölzlhammer das Ehrenkreuz in Silber des Deutschen Feuerwehrverbandes in Empfang nehmen. Darüber hinaus freuten sich Kreisbrandinspektor Karsten Ott sowie die KBM Heiko Menig und Edmund Michel über die Verleihung des Ehrenkreuzes in Silber des Bayerischen Landesfeuerwehrverbandes.

Eine besondere Ehre wurde KBM Dieter Schöll zuteil: Seit Mai 1999 in verschiedenen Funktionen für die Kreisbrandinspektion tätig, wurde ihm das Ehrenkreuz in Gold des Bayerischen Landesfeuerwehrverbandes verliehen.


Weitere Auszeichnungen durch den Kreisfeuerwehrverband überreichten Landrat Thomas Eberth und Kreisbrandrat Michael Reitzenstein mit dem Ehrenkreuz in Silber an Maria Brohm, Edwin Döbling, Heinz Geßner, Bruno Kiesel, Alois Schimmer und Josef Ullmann.

Eine Auszeichnung des Landesfeuerwehrverbandes für die Unterstützung der Feuerwehren durch Freistellungen von Mitarbeitenden für Einsätze durfte Eva von Vietinghoff-Scheel, Vorständin des Kommunalunternehmens des Landkreises Würzburg, in Empfang nehmen.