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20.06.2023

Hitzestress ist auch für Geflügel gefährlich: Was Hobby-Hühnerhalterinnen und -halter nun beachten sollten

Hilfreiche Tipps vom LGL und Veterinäramt des Landkreises Würzburg

Die langanhaltende Hitze macht jedem zu schaffen: Auch für Geflügel können extrem heiße Sommertage gefährlich werden. Gerade im Hinblick auf die Hobby-Hühnerhaltung, die in den vergangenen Jahren einen Boom erlebt hat.

Wie das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) aktuell berichtet, sind Hühner bei der Bewältigung von hohen Umgebungstemperaturen besonders schwer belastet. So wirkt das Gefieder isolierend und schränkt die Wärmeabgabe ein. Weil Hühner zudem keine Schweißdrüsen besitzen, können sie nicht schwitzen. Die Wärmeabgabe erfolgt ausschließlich über die Haut und Schleimhäute. Da Verdauung und Stoffwechsel zusätzliche Wärme produzieren, kommen die Tiere bei hohen Temperaturen somit sehr schnell in einen kritischen Bereich.

„Für Hobby-Hühnerhalterinnen und –halter ist es deswegen besonders wichtig, die Tiere frühzeitig zu beobachten. Hühner öffnen bei Hitze ihren Schnabel und atmen schneller, um über die Atemwege Wärme abzugeben. Zudem spreizen sie die Flügel vom Körper ab und sträuben das Gefieder, um den Körper besser zu belüften“, weiß Dr. Silvia Strodl, Leiterin für den Fachbereich „Verbraucherschutz, Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung“ am Landratsamt Würzburg.

Das LGL und das Veterinäramt für den Landkreis Würzburg weisen auf diese hilfreichen Tipps hin, um die Gesundheit der Hühner zu schützen:

  • Aufstellen des Stalls im Schatten; in Gärten ohne natürliche Schattenspender sollten zusätzliche Schattenplätze (z. B. Sonnensegel und/oder Sonnenschirme) geschaffen werden
  • Gute Ventilation (ohne Zugluft) im Stall (ausreichende Anzahl an Öffnungen)
  • Gute Isolierwirkung/Wärmedämmung des Stalls, vor allem direkt unter dem Dach
  • Helle Dachabdeckung wählen; Dach des Stalls für mehr Kühlwirkung befeuchten
  • Abdunkelung der Fenster insbesondere auf der Sonnenseite
  • Zugang zu gut strukturiertem Auslauf (Büsche, Bäume und Sträucher) gewähren
  • Fütterung in kühlere Tageszeiten legen (z. B. frühe Morgenstunden)
  • Ständige Verfügbarkeit von sauberem, kühlem Wasser (im Schatten aufstellen und mehrmals täglich erneuern); bei Extremtemperaturen Eiswürfel in das Wasser geben
  • Den Hühnern ermöglichen, in kühler Erde/Substrat staubzubaden
  • Futterzusammensetzung und unterstützende Zusatzstoffe über das Tränkewasser ggf. mit einem vogelkundigen Tierarzt/-in besprechen
  • Zusätzlichen Stress vermeiden