Seiteninhalt

20.01.2014

Jugendamt vor Ort in Margetshöchheim

„Keiner darf zurückbleiben“ – Runder Tisch
Sozialraumtreffen Schulverband Margetshöchheim

Wie wird sich der demografische Wandel auf die konkrete örtliche Situation in den vier Schulverbandsgemeinden des Schulverbandes Margetshöchheim auswirken? Können Grund- und Mittelschule vor Ort noch individuelle schulische und soziale Förderung sicherstellen? Wie können soziale Institutionen wie z.B. Kindertagesstätten, Jugendzentren, Ganztagsbetreuung, Jugendsozialarbeiter, Übergangsmanager und Schulen noch besser in Kooperation kommen? Diese und weitere Zukunftsthemen wurden auf Einladung des Kreisjugendamtes in der Margetshöchheimer Mittelschule bei der Veranstaltung „Jugendamt vor Ort“ im Sozialraumtreffen mit Gemeinden, Schulen und sozialen Diensten diskutiert.

„Im Rahmen unserer sozialräumlichen Jugendhilfe möchten wir in unseren Gemeinden und Schulverbänden verschiedene soziale Akteure vor Ort mit der Kreisebene zusammenbringen“, stellte Kreisjugendamtsleiter Hermann Gabel fest, der auch die neue Bezirkssozialarbeiterin Meike Betzel für die vier Schulverbandsgemeinden Erlabrunn, Leinach, Margetshöchheim und Zell vorstellte.

Schulverbandsvorsitzender und Bürgermeister Waldemar Brohm und Schulleiterin Marion Reuther präsentierten die Entwicklung der Schülerzahlen. Die soziale Infrastruktur an der Mittelschule wurde u.a. durch Unterstützung aus dem Landratsamt durch den Jugendsozialarbeiter Tilmann Schnell sowie die Übergangsmanagerin Schule-Beruf Barbara Hofstatt nachhaltig verbessert. Immer mehr öffentliches Verantworten für das Aufwachsen von jungen Menschen ist erforderlich, da die Elternhäuser hier oft zu wenig Engagement zeigen.

Auch die Ganztagsbetreuung und Mittagsbetreuung am Standort Margetshöchheim wurde als äußerst positiv herausgestellt. Aber auch außerschulisch ist für die Jugend etwas geboten. Jugendzentren gibt es derzeit in Erlabrunn, Margetshöchheim und Zell. Der neue Zeller Jugendzentrumsbetreuer Simon Henche betonte, dass mit der Jugendzentrumsarbeit bereits bei Kindern begonnen werden musste. Der Margetshöchheimer Bürgermeister Waldemar Brohm meinte, dass eine aktive Jugendarbeit in der Gemeinde auch Grundlage für das Fortbestehen des ehrenamtlichen Engagements sei. Außerdem: „Gemeindeverwaltungen sehen am ehesten die gesellschaftlichen Entwicklungen und deren Auswirkungen vor Ort, begleiten wir doch die Bürger von der Wiege bis zur Bahre“, so Brohm.

Im Grundschulbereich freuten sich die Bürgermeister von Erlabrunn (Günter Muth), Leinach (Uwe Klüpfel) und Zell (Lenz Antretter, stv. Bgm.), dass es bisher in jedem Ort noch eine Grundschule gibt.

Der Leinacher Grundschulleiter Thomas Blendinger berichtete von einer guten Arbeit am Übergang Kindergarten-Schule und die Zeller Rektorin Christine Tell freute sich über eine gute Mittagsbetreuung an der Grundschule.

Der stellvertretende Rektor der Mittelschule Margetshöchheim lobte seine Schüler als zielstrebig und lernmotiviert: „Gerade unsere Schüler mit Migrationshintergrund zeigen hier eine hohe Motivation“, sagte Stephan Debes.

Eine statistische Bevölkerungsvorausberechnung bis 2025 sieht im Mittelschulverband einen relativ stabilen Anteil von schulpflichtigen Schülern, was sich jedoch innerhalb der vier Gemeinden unterschiedlich darstellt.

Allen Gesprächsteilnehmern wurde klar, dass man nur in enger Kooperation weiterkommt. „Jugendhilfe und Schule dürfen nicht nebeneinander wirken“, ermutigte Rektorin Marion Reuther. ASD-Bezirkssozialarbeiterin Meike Betzel schlug schließlich vor, dass dies weiterhin durch regelmäßige „Runde Tische Jugendhilfe“, mit denen das Jugendamt schon in anderen Gemeinden sehr gute Erfahrungen gemacht hat, sichergestellt werden könnte. Hier würde man neben allen sozialpädagogischen Kräften auch den Jugendbeamten der Polizei mit einbeziehen können.

„Jeder muss seinen Beitrag an seinem Wirkungsort leisten, damit wir dem Anspruch näher kommen, dass keiner zurückbleiben darf“, resümierte Gabel.