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26.06.2013

Lebensministerium vor Ort - im Dialog mit dem Landkreis Würzburg

Staatssekretärin Melanie Huml trifft Landrat Nuß und Bürgermeister
 
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Lebensministerium vor Ort“ besuchte die Bayerische Staatssekretärin für Umwelt und Gesundheit Melanie Huml den Landkreis Würzburg. Im Landratsamt führte sie Gespräche mit Landrat Eberhard Nuß und zahlreichen Bürgermeistern des Landkreises. Themen waren u.a. die Energiewende, der Hochwasserschutz, die Abfallentsorgung und die medizinische Versorgung vor Ort.
 
Staatssekretärin Huml erklärte: „Mit der Reihe Lebensministerium vor Ort wollen wir für die Bürgermeister die Wege nach München abkürzen und den Dialog mit den Fachbehörden unseres Ministeriums anbieten.“ Hierzu waren zahlreiche Referenten aus dem Lebensministerium angereist, mit denen die Bürgermeister das Gespräch suchen konnten.
 
Energiewende in Bayern und im Landkreis
Zum Thema Energiewende stellte Dr. Marion Kratzer die Möglichkeiten des Energieatlas Bayern vor, mit dem ortsbezogene Informationen, etwa über mögliche Flächen für Photovoltaik oder Windkraft, abgerufen werden können. Huml erklärte, dass derzeit rund 35 % der in Bayern verbrauchten Energie mit erneuerbaren Energien gewonnen wird, Ziel seien 50 %. Der Landkreis Würzburg ist hier gut aufgestellt, betonte Landrat Eberhard Nuß. Ein Energiekonzept für den Landkreis wird gerade fertig gestellt, mehr als zehn Prozent der aktuell 580 bayerischen Windkraftanlagen stehen im Landkreis und es gibt zahlreiche große Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden und ehemaligen Deponien.
 
Überschwemmungsgebiete warnen vor Hochwasser
Bürgermeister Bernhard Rhein aus Gaukönigshofen brachte das Thema Überschwemmungsgebiete am Thierbach vor. Die Landwirte befürchten eine Entwertung ihrer Grundstücke, wenn das Wasserwirtschaftsamt ihre Flächen als Überschwemmungsgebiete deklariert, so Rhein. Diese Gebiete seien immer auch Warnhinweise auf mögliche Hochwasserzonen und deshalb notwendig, erklärte die Staatssekretärin, und bot den Dialog mit dem Wasserwirtschaftsamt an.
 
Funktionierende Abfallentsorgung in kommunaler Hand
Prof. Dr. Alexander Schraml, Vorstand des Kommunalunternehmens und somit auch Chef des Abfallentsorgungsunternehmens team orange, forderte die Beibehaltung der kommunalfreundlichen Bestimmungen im Kreislaufwirtschaftsgesetz, nach denen die Kommunen Altmetall- und Alttextilsammlungen selbst durchführen dürfen. „Wir nehmen damit das Geld ein, das auch die Gebühren für den Bürger niedrig hält, und wir sorgen für eine ökologische Entsorgung“, betonte Schraml. Ärger gebe es häufig mit dem Gelben Sack, deshalb wünscht sich Schraml auch hier die Möglichkeit, dass Kommunen selbst für die Abholung des Verpackungsmülls zuständig werden.
 
Medizinische Versorgung sicherstellen
Landrat Nuß sah einen Schwerpunkt in der Sicherstellung der medizinischen Versorgung, vor allem im ländlichen Raum. Die Region Würzburg steht noch gut da, aber im ländlich geprägten südlichen Landkreis wird bereits dringend Nachwuchs bei den Hausärzten gesucht. Der Weiterbildungsverbund für Hausärzte an der Main-Klinik zeigt hier erste Erfolge, um Allgemeinmediziner in der Region zu halten. Staatssekretärin Huml nannte die Unterstützung des Lebensministeriums in dieser Sache: Es gibt eine Anschubfinanzierung von 60.000 Euro für Hausärzte in 30 Gebieten in Bayern. Zudem erhalten Medizinstudenten ein Stipendium von 300 Euro für vier Jahre, wenn sie sich verpflichten, sich für fünf Jahre im ländlichen Raum niederzulassen. Außerdem stehen Fördergelder bis zu 200.000 Euro für innovative Hausarzt-Konzepte bereit, so Huml.

Huml,  die selbst Medizinerin ist, begrüßte es, dass nun bald der Lehrstuhl für Allgemeinmedizin in Würzburg eingerichtet wird und damit eine Aufwertung dieses Zweigs einhergeht. Auch die neu eröffnete Möglichkeit, dass kommunale Kliniken wie die Main-Klinik Ochsenfurt als Lehrkrankenhäuser mit den Unikliniken in der medizinischen Ausbildung kooperieren können, soll junge Ärzte frühzeitig an ländliche Kliniken binden.
 
Landrat Nuß dankte Staatssekretärin Melanie Huml und ihrem Stab für den Besuch im Landratsamt Würzburg und fasste zusammen: „Zahlreiche Bürgermeister haben heute die Möglichkeit genutzt, mit dem Lebensministerium vor Ort ins Gespräch zu kommen. So lernt man sich kennen und kann in Zukunft effektiver miteinander arbeiten.“

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