Je 16 deutsche und israelische Jugendliche aus dem Landkreis Würzburg und dessen israelischem Partnerlandkreis Mateh Yehuda haben im Sommer 2012 intensiv an einer Geschichtswerkstatt gearbeitet. Während des binationalen Projektes arbeiteten die 15- und 16-Jährigen aus dem Deutschhaus-Gymnasium, dem Gymnasium Veitshöchheim und der EinKarem Highschool an Spuren jüdischer Geschichte in Stadt und Landkreis Würzburg. Jetzt wurde als Ergebnis eine 88-seitige Broschüre vorgelegt.

Die Broschüre richtet sich an junge Menschen ab zwölf Jahren. Deshalb ist sie aufgelockert und ansprechend gestaltet, denn sie soll Lust darauf machen, sich mit dem Thema zu befassen. Ob in der Schulklasse, in der Jugendgruppe oder auch ganz auf eigene Faust, die Informationen richten sich an junge Leute, die hier leben und an solche, die zu Gast im Raum Würzburg sind: Die Broschüre zeigt die interessantesten Orte, was es zu sehen gibt, wer Ansprechpartner ist und vieles mehr.

Näher beschrieben in der Broschüre sind der jüdische Friedhof Allersheim, die früheren jüdischen Gemeinden Aub, Gaukönigshofen, Höchberg und Veitshöchheim. Für die Stadt Würzburg wurden exemplarisch zwei Biografien junger Juden, Susan Loewenberg und John Hanauer, ausgewählt. Mit der Beschreibung des heutigen jüdischen Lebens in Würzburg kann der Bogen zur Gegenwart gezogen werden.

 „Ich hoffe sehr, dass unsere Broschüre Anklang finden wird, dass Lehrer an den Schulen, Jugendleiter und Jugendgruppen diese zum Anlass nehmen, sich mit diesem wichtigen Thema unserer Region zu befassen“, so Landrat Eberhard Nuß bei der Präsentation der Broschüre am Deutschhaus-Gymnasium Würzburg.

Besonders bedankte er sich bei allen Projektbeteiligten, dem Arbeitskreis Landjudentum Unterfranken, der Gemeinde Veitshöchheim, dem Johanna-Stahl-Zentrum, der israelitischen Gemeinde Würzburg, dem Deutschhaus-Gymnasium, dem Gymnasium Veitshöchheim und der Kommunalen Jugendarbeit des Landkreises Würzburg. Gefördert wurde die Broschüre durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und dem Europäischen Landwirtschaftsfond für die Entwicklung des ländlichen Raums sowie dem Landkreis Würzburg.

Die Broschüre ist erhältlich bei der Kommunalen Jugendarbeit des Landkreises Würzburg (Tel.: 0931 8003-376; Mail: k.rostek@lra-wue.bayern.de).

Hintergrund zur Landkreispartnerschaft mit Mateh Yehuda

Seit über 20 Jahren veranstaltet der Landkreis Würzburg und sein israelischer Partnerlandkreis Mateh Yehuda regemäßige Jugend- und Schüleraustauschprogramme. 1996 hat sich daraus eine offizielle Partnerschaft zwischen beiden Landkreise gegründet. Kernstück der Partnerschaft ist der Austausch von jungen Menschen. „Gemeinsame  positive und freundschaftliche Erfahrungen junger Menschen sind meiner Ansicht nach ein besseres Fundament der Völkerverständigung als dies Vereinbarungen auf politischer Ebene jemals erreichen können“, so Landrat Nuß.

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