Regionale Wertschöpfung als Unternehmensphilosophie
Landrat Eberhard Nuß besucht Kauzen-Bräu in Ochsenfurt
In Fortsetzung der Besuche bei landwirtschaftlichen Betrieben und Winzern möchte sich Landrat Nuß auch mit den Brauereien im Landkreis Würzburg austauschen. Mit den Firmenbesuchen sollen vorhandene Hemmschwellen zwischen Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung abgebaut werden. „Ich will wissen, wo dem Mittelstand der Schuh drückt“, so Landrat Nuß.
Karl-Heinz Pritzl, Geschäftsführer der Kauzen-Bräu in Ochsenfurt, nahm diese Gelegenheit gerne wahr und stellte seine Brauerei mit einer Filmpräsentation und bei einem Betriebsrundgang vor. Dabei stellte er die regionale Wertschöpfung als einen wichtigen Baustein in seiner Unternehmensphilosophie heraus. „Wir berücksichtigen bei Investitionen und auch im laufenden Betrieb vorrangig regionale Firmen und Zulieferer“, betonte Pritzl. Der immer schwieriger werdende Biermarkt zwinge mittelständische Brauereien wie die Kauzen-Bräu, die zurückgehenden inländischen Umsätze über exportorientierte Maßnahmen auszugleichen, erklärte Pritzl. So habe er zwischenzeitlich erste ausländische Märkte in Italien und vor allem China erschlossen, um diese weiter auszubauen.
Sorge bereiten Pritzl vor allem die zu erwartenden Schwierigkeiten bei der künftigen Anstellung von Berufskraftfahrern. Hier wünscht er sich eine Unterstützung durch Umschulungsmaßnahmen der Agentur für Arbeit. Ob es Ausnahmegenehmigungen für das bestehende grundsätzliche Sonntagsfahrverbot für LKW bei Sondereinsätzen geben könnte, wird derzeit im Landratsamt geprüft.
Große Probleme gibt es bereits gegenwärtig mit der Versorgung der Brauereien mit Qualitätsrohstoffen: Es bestehen für die von den Brauereien erwarteten Qualitäten Lieferprobleme bei fertigem Malz. Zudem werde die Braugerste in der Region durch die Energiewende immer mehr verdrängt vom Fruchtanbau für erneuerbare Energien, so Pritzl. Auch sollten regionale Veranstaltungen möglichst von regionalen Brauereien bedient werden können.
Landrat Eberhard Nuß, Ochsenfurts 1. Bürgermeister Rainer Friedrich und stellvertretender Hauptgeschäftsführer Rudolf Trunk von der IHK Würzburg-Schweinfurt zeigten großes Verständnis für die von Kauzen-Chef Pritzl vorgetragenen Punkte und sagten entsprechende Unterstützung im Bereich ihrer Möglichkeiten zu. Karl-Heinz Pritzl bedankte sich bei Landrat Nuß für seine Aufgeschlossenheit für die Probleme der mittelständischen Bauereiwirtschaft.
