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20.12.2023

Regionales Gesamtkonzept Bildungsregion stadt.land.wü. verabschiedet

Stadt und Landkreis Würzburg haben in ihren jeweiligen Jugendhilfeausschüssen das regionale Gesamtkonzept Bildungsregion stadt.land.wü. als Bewerbungsgrundlage für das Siegel „(Digitale) Bildungsregion in Bayern“ verabschiedet. Das Gesamtkonzept ist ein umfängliches Werk mit über 200 Seiten geworden, in dem bestehende Bildungsbedarfe für alle Alters- und Bevölkerungsgruppen der Region benannt und Empfehlungen angeboten werden. Erarbeitet wurde es in einem intensiven Prozess, der mit dem Beschluss von Kreistag und Stadtrat im Frühjahr 2021 begann, sich als Bildungsregion zu bewerben.

Nach dem ersten Dialogforum ein Jahr später, in dem der öffentliche Auftakt gegeben wurde, engagierten sich in sechs Arbeitskreisen Interessierte aus den Bereichen Schule, außerschulische Bildung, Jugendarbeit, Verwaltung, Politik, Wirtschaft, Bildungsträgern und Bürgergesellschaft. Die Arbeitskreise entwickelten, ihren Themen entsprechend (Übergangsmanagement, Kooperationen / Bildungspartnerschaften / Netzwerke, Bildungsgerechtigkeit, Lebenslanges Lernen, Bildung im gesellschaftlichen und demografischen Wandel) insgesamt 81 Handlungsempfehlungen, die (digitale) Bildungsmöglichkeiten und -angebote in der Region ausbauen, fördern, verbessern und weiter vernetzen sollen.

„Ich bin allen Bildungsakteurinnen und -akteuren sehr dankbar für die intensive Arbeit in einem eng getakteten und verdichteten Ablauf, die sie in den Arbeitskreisen eingebracht haben“, sagt Würzburgs Bürgermeisterin und Schulreferentin Judith Roth-Jörg. „Die gesamte Region wird von diesem Strategiepapier, das auf dem großen Praxiswissen und den Erfahrungen der Experten basiert, profitieren.“

Die 81 Handlungsempfehlungen reichen von sehr konkret bis übergeordnet und müssen nun priorisiert werden. Beim zweiten Dialogforum am 22. April 2024 (save the date: 13:00 Uhr im Ratssaal der Stadt Würzburg) werden sämtliche Akteurinnen und Akteure wie auch alle Bildungsinteressierten die Möglichkeit haben, Schwerpunkte zu setzen und Handlungsempfehlungen des regionalen Gesamtkonzepts zu präferieren.

„Vielfach“, so erklärt Nadine Bernard, die Leiterin des städtischen Bildungsbüros, zu den Inhalten des Gesamtkonzepts, „decken sich die Handlungsempfehlungen mit unseren Erwartungen. Das ist sehr gut, denn so erhalten wir das Feedback, dass wir in die richtige Richtung planen. Zugleich sind aber auch sehr interessante Ergebnisse und Empfehlungen entstanden. So können wir auf dem Wissen und Erfahrungen der Akteurinnen und Akteure vor Ort aufbauen und die Bildungslandschaft weiterentwickeln.“

Ein zentrales Anliegen, das in allen sechs Arbeitskreisen gewünscht wurde, ist die Transparenz von Nachfrage und deren Vernetzungsmöglichkeit mit bestehenden Angeboten. „Möchte etwa ein Sportverein mit einer Schule kooperieren und ein Angebot im schulischen Ganztag machen. Oder eine Schule sucht den Kontakt zu Künstlern für ein bestimmtes Projekt und weiß nicht, wer sich dafür eignen könnte – dann bedarf es eines guten regionalen Netzwerks“, erklärt Dr. Alexandra Maßmann. Als Mehrwert erachteten die Mitglieder der Arbeitskreise die Vernetzung untereinander. Weitere regelmäßige Treffen sollen zu Austausch, Abstimmung und Erkennen von Synergien genutzt werden. „Die Bildungsregion versteht sich hier durchaus als Anlaufstelle und ich kann mir gut vorstellen“, so Nadine Bernard, „eine neutrale Stelle hier im Bildungsbüro einzurichten, bei der alle Fragen rund um Bildung beantwortet werden. Andere Städte bieten diesen Service bereits an.“

Im Jahr 2024 wird ein weiterer wichtiger Schritt getan mit dem 2. Dialogforum im April, das als offene Bewerbungsveranstaltung um das Siegel „(Digitale) Bildungsregion in Bayern“ gelten kann. Die Teilnahme steht jedem offen. „Und dann hoffen wir auf die Zertifizierung und die Prüfplakette für Stadt und Landkreis, die auch symbolisch belegt, dass Bildung nicht an einer Gebietsgrenze endet“, blickt Sebastian Restetzi, Fachbereichsleiter Bildung, Sport, Kultur und Ehrenamt im Landratsamt, in die nähere Zukunft, die für alle Bevölkerungsschichten und alle Generationen Bildung nach Maß vorhalten soll.