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13.03.2013

Sport ist ein lebensverlängerndes Medikament

Ein Forum für den Seniorensport: „Fit und gesund bleiben im Alter“

Wie motiviere ich Senioren zu mehr Bewegung und Sport? Wie können Sportvereine und Senioreninitiativen in den 117 Ortsteilen des Landkreises Würzburg besser zusammenarbeiten? Welche Sportangebote für Ältere kann und soll es vor Ort im Verein geben? Diese und andere Fragen sollte das zweite „forum sport“ des Landratsamtes zum Thema „Fit und gesund bleiben im Alter“ klären, bei dem stellvertretende Landrätin Elisabeth Schäfer knapp 70 Teilnehmer und Akteure begrüßen konnte.
 
Vier Fachvorträge, fünf Praxisfenster und eine Ideenwerkstatt hatten die Veranstalter, der Arbeitsbereich Sport im Kreisjugendamt und die Fachstelle für Seniorenfragen, im Programm. „Wir wollen möglichst die Wünsche und Ideen der Teilnehmer berücksichtigen“, betonte Tonia Ebner vom Gesundheitsamt. „Wir wollen auf Landkreisebene Anstöße geben und Menschen mit Ideen zusammenbringen. Die Umsetzung in Taten muss vor Ort entschieden und praktiziert werden“, meinte Kreisjugendamtsleiter Hermann Gabel.
 
Dr. Joachim Stenzel, Ärztlicher Direktor der Main-Klinik, hob hervor, dass „Sport einem Medikament gleichzustellen ist, das rechtzeitig und regelmäßig eingenommen, nachweislich lebensverlängernd sein kann“. Menschen sollten bereits vor der nachberuflichen Zeit regelmäßig in sportlicher Bewegung bleiben. Christa Öchsner vom Bayerischen Landessportverband, selbst Abteilungsleiterin beim SV Greußenheim, erläuterte das Angebotsspektrum und wie man Ältere vom Sofa locken kann: „Ein anfangs mühsames Unterfangen. Ich habe erfolgreich mit Sportgutscheinen gelockt und eine Kampagne daraus gemacht“.
 
Überschaubare Kurse im Trend
Ein gut geeignetes Sportangebot für Ältere bietet der Bayerische Sportschützenbund beim Bogenschießen, wie Hubert Backmund, stellvertretender Gauschützenmeister und Tina Kirn, C-Trainerin von den Schützenfreunden Fährbrück, auch direkt am Gerät demonstrierten. Ein Fitnessstudio im Ort will der TSV Thüngersheim laut seinem Vorsitzenden Rudolf Lemmich ab Mai eröffnen. Von ehrenamtlichen Fachübungsleitern betrieben und Profis unterstützt, soll das Sportspektrum auch für Senioren in der Gemeinde erweitert werden. Kreissportreferentin Sandra Handke informierte, dass neben der klassischen Sportvereinsmitgliedschaft vermehrt unverbindlichere und überschaubare Kurse derzeit im Trend sind.
 
Dass Seniorensport auch auf dem Rücken der Pferde umgesetzt werden kann, berichtete Kirsten Roder-Manger vom Reit- und Fahrverein Winterhausen mit Begeisterung und rief ältere Menschen zu mehr Mut für den Reitsport auf. Reha-Sport im Rollstuhl auf ärztliche Verordnung wurde vom Verein der Rollstuhlfahrer und ihrer Freunde e.V. erläutert.
 
Sportverein + Seniorenzentrum = „Fit für 99“
Zu guter Letzt wurde über ein neues Kooperationsprojekt „Fit für 99“ für Hochaltrige von Pflegedienstleiterin Kathrin Weidenbusch und Übungsleiterin Uli Müller vorgestellt. Der SV Kürnach und das dortige Seniorenzentrum sowie das Landratsamt betreiben in einem Pilotprojekt seit Januar den Versuch, dass Sport nicht an der Altenheimtüre Halt machen darf. Ergo: Landkreis in Bewegung von Jung bis Alt, Breiten-, Gesundheits- und Leistungsport vom Kind bis zum Hochbetagten.
 
Die Veranstaltung endete mit einem praktischen Bewegungsteil „Hands up“. Man wird gespannt sein dürfen, welche Impulse vom 2. forum sport in die Sport- und Seniorenszene des Landkreises ausgehen. Klar geworden ist jedenfalls: Sport ist nicht nur für Jüngere geeignet. Rechtzeitig und regelmäßig betriebene Bewegung fördert Gesundheit, beugt Krankheiten vor und kann Leben verlängern. Es werden zielgerichtete Angebote für Ältere vor Ort benötigt und die entsprechenden Übungsleiter hierfür.
 
Nähere Informationen und Downloads hier oder bei Sportreferentin Sandra Handke, E-Mail: s.handke@lra-wue.bayern.de

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