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23.01.2012

Tag der Luftrettung 2012

Ein Jahr „Christoph 18“ in Gelb
 
Der in Ochsenfurt stationierte Rettungshubschrauber „Christoph 18“ ist im vergangenen Jahr zu 1748 Einsätzen gestartet. Der ADAC schließt damit sein erstes Betriebsjahr nach der am 01.01.2011 erfolgten Übernahme der Ochsenfurter Station mit einem neuen Standortrekord ab. Bundesweit gehören die an der Main-Klinik Ochsenfurt stationierten Retter im Bundesvergleich des ADAC zu den mit den meisten Alarmierungen (Platz 7).
 
Zum Tag der Luftrettung (17.01.2012) hat Landrat Eberhard Nuß, als Vorsitzender des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung, den hohen Stellenwert der Luftrettung für die Region dargestellt:
 
„Der Rettungshubschrauber ist für unsere Region nicht mehr wegzudenken, seine steigenden Einsatzzahlen belegen die immer weiter wachsende Bedeutung. Ursachen gibt es dafür mehrere. Es wird immer schwieriger, Notärzte zu finden, die bereit sind an ländlich strukturierten Standorten mit niedriger Einsatzfrequenz Dienst zu tun. Immer wieder gibt es an Problemstandorten unbesetzte Schichten. Sehr oft wird in solchen Fällen der Rettungshubschrauber Christoph 18 alarmiert, weil er schneller am Einsatzort ist als ein Notarzt aus einem Nachbarstandort.
 
Verändertes Freizeitverhalten, z.B. Mountainbiking und Klettertouren, führt dazu, dass immer häufiger Sportler in unwegsamem Gelände verunglücken. Der Rettungshubschrauber bietet oft die einzige Möglichkeit, den Patienten schnell und schonend, gleichzeitig aber unter medizinischer Überwachung, in die nächste geeignete Klinik zu transportieren.
 
Die Spezialisierung von Kliniken, aber auch die Schließung von medizinischen Abteilungen führen dazu, dass Transportwege für den Rettungsdienst länger werden. Bei Herzinfarkt, Schlaganfällen und schweren Verletzungen können Transportzeiten über Leben und Tod entscheiden.“
 
Christoph 18 hat einen für die Einsatzdisposition sehr günstigen Standort: Ländliche Gebiete (v.a. die Landkreise Kitzingen, Main Spessart, Schweinfurt, Neustadt an der Aisch und Würzburg) verfügen so über ein Rettungsmittel, das sehr schnell notärztliche Hilfe zum Einsatz bringt.
 
Die ärztliche Besetzung stellen erfahrene Notärzte aus verschiedenen Kliniken des Einsatzbereichs von Christoph 18 sicher. Die fliegenden Rettungsassistenten stellen das Bayerische Rote Kreuz und der Malteser Hilfsdienst. Neben ihren medizinischen Aufgaben sind sie ortskundige und unverzichtbare Stützen der Piloten.
 
Landrat Nuß erinnerte daran, dass der Luftrettungsstandort Ochsenfurt am 31.07.1980  in Betrieb genommen wurde, damals unter der Flagge des ADAC. „Der Standort Christoph 18 gehört damit zu den ältesten Deutschlands“. 1981 übernahm der Bundesgrenzschutz die Flugrettung im Auftrag des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Würzburg. Am 01.01.1996 wurde die Deutsche Rettungsflugwacht (DRF) Betreiber der Flugrettung in Ochsenfurt. Mit Wirkung zum 01.01.2011 übertrug der ZRF die Betreiberschaft erneut dem ADAC.
 
ADAC-Stationsleiter Christian Stangl stellte am Tag der Luftrettung im Rahmen eines Pressegesprächs die Umbaupläne für den Ochsenfurter Hangar vor. Demnach wird der Bereich der Ruhe- und Arbeitsräume durch einen Neubau ersetzt. Der Hangar selbst soll modernisiert werden. Während der Bauzeit wird der Rettungshubschrauber auf dem Flugplatz in Giebelstadt stationiert.