Wie sich Nachbarschaftsinitiativen im Landkreis Würzburg noch besser vernetzen können
Für viele Bürgerinnen und Bürger ist es selbstverständlich, dort einzuspringen, wo Hilfe dringend gebraucht wird. Doch nicht immer ist jemand da, der um Hilfe gebeten werden kann – ein Glücksfall, wenn es in Gemeinden Nachbarschaftsinitiativen gibt, die auf ehrenamtlicher Basis eine wichtige Unterstützung sind.
Mit Blick auf den demographischen Wandel gehört das Thema „Ehrenamtlich organisierte Nachbarschaftshilfe“ zu den immer wichtiger werdenden Themen in der Gesellschaft. Menschen, die sich in diesem Bereich engagieren, springen dort ein und helfen, wo es die klassische Nachbarschaftshilfe „über den Gartenzaun“ nicht mehr gibt und professionelle Dienste – gerade bei kleineren Alltagshilfen – nicht in Frage kommen. Bereits 2013 gründete die Servicestelle Ehrenamt das Fachnetzwerk Nachbarschaftshilfe gemeinsam mit Gemeindecaritas und Diakonie, um die Helfer zielgerichtet bei ihrer wertvollen Arbeit zu unterstützen. Durch die Migrationsbewegung und die Corona-Pandemie haben die Nachbarschaftsinitiativen auch in der Region einen noch deutlicheren Schub bekommen.
Gemeinsam Herausforderungen meistern
Doch gerade in den vergangenen Monaten der strengen Kontaktbeschränkungen war ein persönlicher Austausch zwischen den Initiativen kaum bis gar nicht möglich und er musste durch ein digitales Angebot ersetzt werden. Dabei ist das Netzwerken hier besonders wichtig. Denn die Herausforderungen im Alltag sind für Nachbarschaftsinitiativen meistens die gleichen: Bürokratie, Werben von neuen Ehrenamtlichen, Spenden, Herausforderungen bei konkreten Hilfestellungen und vieles mehr.
Mit der Zusammenführung der Koordination der Nachbarschaftshilfen und Asylhelferkreise im Mai 2021 setzt die Servicestelle Ehrenamt am Landratsamt deshalb auf wichtige Synergieeffekte für alle Engagierten und verfolgt einen nachhaltigen Ansatz unter dem Motto „Nachbarn sind wir alle“. Die neue Stelle wird vom Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration gefördert.
In Kooperation mit der Gemeindecaritas und der Sozialberatung der Diakonie konnte nun wieder zum Austauschtreffen in Präsenz eingeladen werden, welches unter strengen Corona-Auflagen stattgefunden hat.
„Wir wollten die Möglichkeit zum Austausch und zur Vernetzung bieten und das Ergebnis von einer Bestandsaufnahme aktiver Nachbarschaftsinitiativen in Landkreis Würzburg präsentieren. Dieses Ergebnis ist die Basis, um das Netzwerk der Ehrenamtlichen im Landkreis Würzburg weiter zu stärken“, erklärt Aurora Rosales Chávez, Ehrenamtskoordinatorin mit dem Schwerpunkt Integration.
Die von der Servicestelle Ehrenamt ausgefertigte Bestandsaufnahme zeigt: Es gibt im Landkreis weiterhin viele aktive Initiativen, die erstmals auf einer praktischen Karte abgebildet worden sind. Das soll helfen, andere Initiativen ausfindig zu machen und sich einfacher zu vernetzen.
Erfahrungen aus dem gesamten Landkreis
Ehrenamtliche und Hauptamtliche aus Margetshöchheim, Veitshöchheim, Eibelstadt, Winterhausen, Randersacker, Burggrumbach, Unterpfleichfeld, Erlabrunn, Kürnach und Zell am Main konnten neue Netzwerke knüpfen und sich bei dem Treffen persönlich über ihre Erfahrungen austauschen. Ebenfalls teilgenommen hat ein ehemaliger Asylbewerber, der sich jetzt ehrenamtlich für seine Gemeinde engagiert.
„Die ehrenamtliche Hilfe musste sich in den vergangenen Monaten immer wieder neu erfinden. Trotz der Herausforderungen in der vergangenen Zeit hat sich das Ehrenamt im Landkreis Würzburg weiterentwickelt“, betont Aurora Rosales Chávez von der Servicestelle Ehrenamt. Die Ehrenamtlichen hätten es deutlich gemacht, wie wichtig ein gemeinsames Tun in der Gemeinde ist: Denn dies schaffe Respekt, Toleranz und Akzeptanz untereinander. Aufgrund der positiven Resonanz sind weitere Treffen bereits in Vorbereitung. Weitere Informationen und Ansprechpartner gibt es unter www.landkreis-wuerzburg.de/Nachbarschaftshilfe.